Die These „Industrie 4.0, Landwirtschaft 4.0, Umwelt 4.0 – Mensch 4.0?“ bildete die Grundlage der traditionellen Gesprächsrunde von Staatsminister Thomas Schmidt am 18.01.2017 in dessen Heimatwahlkreis. Neben dem Referenten des Abends, dem Rektor der Technischen Universität Chemnitz Prof. Dr. Gerd Strohmeier, fanden zahlreiche Gäste den Weg in die Wechselburger Klosteranlage. Staatsminister Thomas Schmidt stellte in seinen einführenden Worten fest, dass die Digitalisierung Einzug halten wird – Punkt. Die Frage die sich noch stelle: Wann und wie gut vorbereitet die Menschen damit konfrontiert werden?
Professor Strohmeier griff in seinem Impulsvortrag den Titel des Abends auf, formulierte Thesen rund um den Weg hin zum „Internet der Dinge“. Für ihn bildet der Mensch die Grundlage der Entwicklung hin zu Wirtschaft-, Umwelt- und Landwirtschaft 4.0. Unabdingbar für diese Entwicklung sieht der promovierte Politikwissenschaftler eine „Bildung 4.0“. Der aus einer Lehre 4.0, Forschung 4.0 und Transfer 4.0 gespeiste Begriff werde den Menschen zukünftig das notwendige Rüstzeug an die Hand geben. Weiterhin sieht Rektor Strohmeier einen dynamischen und fokussierten „Mittelstand 4.0“ im Freistaat als wesentliche Grundlage für ein zukunftssicheres Sachsen.
Als Repräsentanten der Kirche und Wirtschaft komplettierten der Superintendent des Ev.-Luth. Kirchenbezirkes Glauchau-Rochlitz, Johannes Jenichen, sowie der Vorstand der aetka Communication Center AG Hartmannsdorf, Uwe Bauer, den Gesprächskreis. Einigkeit herrschte im Podium, dass der Mensch stets Herr über die Technik bleiben muss. Doch die ständig fortschreitende Technik rufe gleichwohl Ängste im Menschen hervor. Die Rolle der Kirche soll es sein, diese zu begleiten und den Menschen dadurch Halt zu bieten, keinesfalls will die Kirche als Verhinderer der Innovation agieren. Ob und in welcher Form die Wirtschaft auf diese Veränderungen eingestellt ist, sah Uwe Bauer im Zusammenhang mit der Einstellung des Einzelnen. Als bedeutende Managementaufgabe der Zukunft sieht er die teils bewusst geschürten Ängste zu kanalisieren. Umweltminister Thomas Schmidt fragte das Podium, wie die Bevölkerung animiert werden soll an diesem technischen Fortschritt teilzuhaben, trotz des bestehenden Wohlstandsniveaus?
Die Beantwortung dieser Frage vermochte das Podium an diesem Abend nicht. Die Diskutanten teilten die Auffassung das der Innovationsprozess mit dem Status „4.0“ nicht abgeschlossen sei und ein Ende derzeit offen ist.
Eine rege Diskussion zwischen Podium und Publikum setzte sich in individuellen Gesprächen in entspannter Atmosphäre fort und bildete einen runden Abschluss für das Wechselburger Kamingespräch von Staatsminister Thomas Schmidt.