Eine gute Idee wurde vor zwei Jahren von den beiden Rochlitzer Stadträten Dr. Martin Grzelkowski und René Stahlschmidt sowie dem Landtagsabgeordneten Thomas Schmidt geboren. Zusammen suchten alle drei nach einer Möglichkeit eine politische Gesprächsrunde in Rochlitz zu verwirklichen. Und so entstand gemeinsam mit der Konrad-Adenauer-Stiftung die Idee einer neuen Gesprächsreihe, die unter dem Motto „Reden auf Schloss Rochlitz“ am 25.06.2015 abends halb sieben in Rochlitz ihre Premiere hatte. Rund 200 Bürger folgten der Einladung der Konrad-Adenauer-Stiftung und erlebten eine sehr interessante Gesprächsrunde zum Thema „Was hält unsere Gesellschaft zusammen“. Als Referenten waren dazu der Dresdener Prof. Dr. Werner Patzelt und Heinz Eggert, StM a.D. eingeladen. Nach dem Grußwort von Staatsminister Thomas Schmidt MdL eröffneten die beiden Politprofis mit ihren Statements die Gesprächsreihe.
Im weiteren Verlauf des Abends entstand eine gute und lebhafte Diskussion zwischen den Referenten und dem Publikum, wo Fragen zum aktuellen Zeitgeschehen, wie Wirtschafts- und Finanzkrisen, Globalisierung oder die Herausforderungen der Integrationspolitik sowie die Verständigung und das Verstehen besprochen wurden.
Die beiden Herren beantworteten tiefgründig die Fragen des Publikums mit ihrem politischen Wissen und Erfahrungen und verdeutlichten dabei die historische Entwicklung und soziale Zusammenhänge. Schon Aristoteles hat für das soziale Zusammenleben eine Formel aufgestellt, die auch heute immer noch Gültigkeit besitzt. Nach seiner These sollte die Mitte einer Gesellschaft stark sein und es sollte stets darauf geachtete werden, dass die Spannweite in der Bevölkerung nicht zu groß wird und somit das Gemeinwesen nicht auseinandertriftet. Für ihn war die Mitte der Gesellschaft eine wichtige Komponente zur Stabilität einer Verfassung.
Prof. Patzelt stellte hierzu verschiedene Gesellschaftsformen vor und wies dabei auf bestimmte Mindestwerte, feste Spielregeln und den Minimalkonsens in einer Gesellschaft hin. Dabei sprach er sich dafür aus, dass unser Gesellschaftsmodell die ihm angebotene Vielfalt nutzen soll. Einen gemeinsamen Nenner zu finden sei nicht immer leicht, aber es ist auf jeden Fall lohnenswert, wenn aus der Vielfalt eine Einigkeit entsteht. Heinz Eggert stellte an alle Teilnehmer die Frage, ob die Ostdeutschen jetzt 25 Jahre nach der Wende glücklich sind? Dabei verdeutlichte er die Erfahrungen, die die Deutschen im Osten gemacht haben. Menschen, die sich als Gewinner und Verlierer der Einheit fühlen und wie sie sich jetzt in der Gesellschaft engagieren – zur Zeit sind es rund 40 %.
Im Fazit des Abends zogen beide Referenten das Resümee, dass die Bürger mehr miteinander reden müssen, als übereinander. Wirtschaftliche und politische Erfolge unseres Landes kommen von den Menschen, die sich bewusst einsetzen und engagieren.
Ihr Wunsch zum Schluss war an die Medien gerichtet, eine objektive mediale Darstellung der die Geschehnisse in den Medien, stärkt ebenfalls den gesellschaftlichen Zusammenhalt in der Bevölkerung.